Carry Down

Aus Bowlinglexikon
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Der Begriff Carry Down beschreibt den Vorgang, daß durch das Bespielen einer Bahn das Öl auf den Pines geringer wird und letztgenanntes in das Backend getragen wird. Das Vorhandensein von Öl im Backend hat Nachteile für den Hakenwurf, da bei Treffen einer solchen Ölspur der Ball seinen Breakpoint verpassen kann.

Physikalische Begründung

Bälle nehmen immer eine geringe Menge an Öl aus den Pines in das Backend mit. Dies gilt auch für Polyesterbälle - hierbei ist die Menge allerdings kleiner als bei reaktiven Bällen. Anfänglich ist das Backend trocken. Gelangt der Ball mit Öl aus den Pines verschmierte Ball in das trockene Backend, so wird ein Teil des Öles entlang des Laufweges des Balles auf die Bahnoberfläche zurück übertragen. Dies führt mit der Zeit zum Verschieben des Öls in das Backend hinein.

Auswirkungen auf das Spielen

Anfänglich befindet sich auf dem Backend kein Öl. Deshalb werden sich alle Bälle dort für den Spieler normal verhalten. Insbesondere werden die Breakpoints der Würfe ausschließlich von den Eigenschaften des Balles und den Handlungen des Spielers bestimmt. Mit Fortschritt des Spieles gelangt allerdings immer mehr Öl von den Pines in das Backend der Bahn. Da die Bälle nicht immer genau den gleichen Laufweg benutzen (die Spieler können in der Regel nicht immer "genau den gleichen Wurf" ausführen - wenngleich dies häufig angestrebt wird), führt dies dazu, daß auf einen breiten Bereich im Backend Öl vorhanden ist - viele Spieler sprechen dann davon, daß mit der Zeit die Bahn verschmiert. In diesem Bereich ist das Laufverhalten der Bälle je nach Ölmenge verändert. Beispielsweise wird der Ball sich mehr wie auf den Pines verhalten und durchrutschen. Dies führt in der Regel dazu, daß sich der Breakpoint verändert oder ganz ausfällt. Als Konsequenz ergibt sich, daß der Ball nicht an die gewünschte Position auf dem Pindeck ankommt.

Händigkeit

Da es weitaus mehr rechtshändige Spieler gibt, als Linkshänder, ist der Effekt des Carry Downs auf der rechten Seite der Bahn in der Regel größer als auf der linken. Dementsprechend haben Linkshänder üblicherweise beim Bowling in der Regel einen Vorteil, da nur sie (oder gegebenenfalls ein oder zwei weitere Spieler) auf der linken Seite der Bahn spielen. Dementsprechend laufen weniger Bälle auf "ihrer" Seite die Lauffläche herunter, weswegen der Carry Down-Effekt langsamer oder später einsetzt.

Einflussfaktoren

Der Effekt des Carry Downs ist von mehreren Faktoren abhängig, die teilweise auch taktisch ausgenutzt werden können.

Ölmenge eines Ölbildes

Desto mehr Öl durch eine Ölmaschine gemäß des Ölbildes aufgetragen wurde, desto mehr Öl kann auch von den Pines in das Backend verschoben werden. Folglich begünstigen Ölbilder mit mehr Öl ceteris paribus den Effekt des Carry Downs.

Balloberfläche

Bälle, deren Balloberfläche rauer sind, nehmen mehr Öl in das Backend mit, als Bälle, die glattere Oberflächen haben.

Dieser Effekt kann spieltaktisch ausgenutzt werden. Um eine Serie an Strikes auf der gleichen Linie des Gegenspielers zu unterbrechen, kann der Spieler einen Ball mit einer sehr rauen Balloberfläche verwenden und entlang der Linie des Gegenspielers spielen. Dadurch wird eine große Menge an Öl in das Backend getragen, was dazu führt, daß sich der Breakpoint für den Gegenspieler ändert. Justiert der Gegenspieler nicht entsprechend nach, so führt das üblicherweise schnell zu schlechteren Ergebnissen. Alternativ kann der Gegenspieler sich auch eine neue Linie suchen, entlang er seinen Ball spielen wird.

Die taktische Ausnutzung dieses Effekts ist regelkonform.

Art des Öles

Je nach verwendet Öl kann der Effekt des Carry Downs verstärkt oder abgeschwächt auftreten. So trocknen beispielsweise leichtere Öle schneller ab. Da der Ölfilm im Backend durch Carry Down dünner ist als auf anderen Stellen der Bahn, trocknet dort auch das leichte Öl schneller wieder ab. Dementsprechend ist davon auszugehen, daß die Verwendung von schweren Ölen ceteris paribus einen stärkeren Effekt des Carry Downs nach sich ziehen, als leichte Öle.