Ball

Aus Bowlinglexikon
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Ein Bowlingball, der mit Fingertip-Bohrungen versehen ist

Der Ball ist das kügelförmige Sportgerät, das der Spieler verwendet, um Pins umzuwerfen, indem er ihn vom Anlaufbereich aus über die Lauffläche in Richtung Pindeck wirft.

Grundlegende Eigenschaften

Ein Ball darf nach Regularien der USBC und des FIQ maximal 16 Pfund (entspricht etwa 7,25kg) wiegen. Nach unten sind keine Einschränkungen für das Gewicht vorgesehen, allerdings sind praktisch keine Bälle unter sechs Pfund (etwa 3,25kg) im Einsatz. Im erwachsenen Sport werden typischerweise Bälle mit einem Gewicht zwischen zwölf und fünfzehn Pfund benutzt. Es sind alle Zwischenwerte für das Gewicht erlaubt.

Die Regeln der USBC und des FIQ legen ferner fest, daß der maximale Umfang eines Balles 27 Zoll (das sind etwa 68,6cm) nicht überschreiten darf. Das beschränkt den Durchmesser eines Balles auf etwa 8,59 Zoll (umgerechnet etwa 21,8cm). Alle Bälle werden mit dem maximalen Umfang ausgeliefert. Zu kleine Bälle hätten auch den Nachteil, daß das Treffen in Gassen, wie der Strikegasse, für den Spieler erschwert werden würde.

Die Änderungen an Durchmesser und Gewicht durch Anschleifen des Balles sind bei korrekter Ausführung vernachlässigbar.

Aufbau

Strukturbild eines Balles mit Kern; 1: Oberfläche / Coverstock; 2: Füllung; 3: Kern; 4: Pin; 5: Fingerlöcher; 6: Daumenloch

Ein Ball besteht aus folgenden Bestandteilen:

  • der Oberfläche (auch Coverstock genannt),
  • der Füllung,
  • dem Kern (auch Core genannt) sofern es sich um einen Reaktivball handelt,
  • der Bohrung für die Finger der Wurfhand
  • und gegebenenfalls einem Ausgleichsloch.

Bohrungen

Hauptartikel: Bohrung

Bowlingbälle haben drei Löcher, die für die Aufnahme der Finger des Spielers gedacht sind. Diese nennt man Bohrungen. Geworfen wird der Ball mit

  • dem Mittelfinger
  • dem Ringfinger und
  • dem Daumen.

Zwischen den Löchern für den Mittel- und den Ringfinger befindet sich der Steg.

Die gelegentlich bei Freizeitsportlern zu beobachtende Technik, den Zeige- und den Mittelfinger statt dem Mittel- und dem Ringfinger zu benutzen, gilt als nicht effizient und wird deshalb im Bowlingsport nicht angewandt (regeltechnisch wäre es allerdings zulässig).

Nutzungszyklus

Der Ball wird vom Spieler von der Ballablage aufgenommen. Mit Hilfe der Bohrungen wirft er ihn über die Lauffläche in Richtung Pindeck. Hinter dem Pindeck fällt er in die Falle, wo er über eine Mechanik beschleunigt wird und in den Rücklauf gelangt. Über den Heber gelangt er wieder in die Ablage, wo er für den nächsten Wurf bereit liegt.

Das richtige Ballgewicht

Das richtige Gewicht ist individuell und kann für die Allgemeinheit nicht festgestellt werden. Jedoch sind Bälle mit weniger als zehn Pfund in der Regel Bälle, die nur von Kindern gespielt werden.

Ist ein Ball für einen Spieler zu schwer, kann dieser die Abwurfbewegung nicht sauber ausführen. Typischerweise fällt der Ball dann bei der Ballabgabe aus der Hand und schlägt deshalb unkontrolliert auf die Heads auf. Außerdem klappt bei für die Kraft des Unterarmmuskels zu schweren Bällen das Handgelenk ab, so daß kein Hakenwurf ausgeführt werden kann. Ist der Ball hingegen zu leicht, ist die Gefahr des "Verreißens" groß, das heißt, daß selbst kleine, ungewollte Handbewegungen des Spielers beim Abwurf sehr große Auswirkungen auf die Ballabgabe haben.

In der Regel wird ein Spieler geneigt sein, einen schwereren Ball zu verwenden, da dieser aufgrund des höheren Impulses häufig einen besseren Pinmix erlaubt. Für Spieler, die bereits länger regelmäßig Bowling spielen, gilt derzeit 15 Pfund (etwa 6,8kg) als Idealgewicht. Bälle mit 16 Pfund belasten auf Dauer bei entsprechenden Würfen das Handgelenk sehr stark, so daß selbst professionelle Spieler diese schweren Bälle nur mit Hilfe eine Handgelenkstütze werfen.

Frauen nutzen besonders anfänglich einen Ball, der ein bis zwei Pfund leichter ist, als bei Männern. Mit fortschreitendem Training können sie - aufgrund des dann ablaufenden Muskelaufbaus - aber auch die gleichen Ballgewichte wie Männer verwenden.

Ballarten

Es gibt unterschiedliche Arten von Bällen, die je nach ihrer Beschaffenheit bestimmte Eigenschaften besitzen.

Hausball

Hausbälle sind von den Bowling-Centern leihweise zur Verfügung gestellte Bälle, die alle Spieler während ihres Spieles verwenden können. Sie liegen oftmals in Rondellen oder entsprechenden Halteschienen hinter den Bahnen bereit. In der Regel wird für die Nutzung keine Leihgebühr verlangt. Außerdem dürfen diese Bälle außerhalb von Turnieren oder Ligaspielen beliebig oft (auch während des Spiels) getauscht werden.

Technisch gesehen sind es oftmals besonders einfache Formen von Polyesterbällen, die mit Standardbohrungen versehen sind. Die gut sichtbare Zahl, die meist über der Steg auf dem Ball eingraviert ist, bezeichnet das in Pfund gemessene Gewicht des Balles. Von gelegentlich vorkommenden Sonderformen abgesehen sind die Fingerlöcher von Hausbällen immer nach der klassische Bohrung ausgeführt und rücken mit steigendem Gewicht immer weiter auseinander. Ebenso steigt der Durchmesser der Bohrungen mit höherem Gewicht.

Bei der Auswahl eines passenden Hausballes sollte - entgegen der sonst üblich zu beobachtenden Praxis - mehr Bedeutung einer möglichst guten Paßform der Bohrung auf die Hand des Spielers gelegt werden, als auf das Gewicht des Balles. Insofern kann der aufgedruckte Wert als irreführend bezeichnet werden. Dies ist damit zu begründen, daß eine schlechte Anpassung an die Handform das Gewicht des Balles für den Spieler gefühlt höher erscheinen läßt, als es effektiv ist. Dieser Effekt ist unabhängig davon zu beobachten, ob die Bohrungen zu weit auseinander oder zu dicht beisammen sind.

Hausbälle werden von Sportspielern nur selten verwendet.Sie werden allerdings von Freizeitspielern praktisch ausschließlich verwendet, da diese meist selbst nicht über eigene Bälle verfügen.

Wegen Verletzungsgefahr an den Fingern ist bei der Verwendung darauf besonders zu achten, daß die Ränder der Bohrungen nicht abgeplatzt und dadurch scharfkantig sind. Besonders am oberen Rand des Daumenloches können scharfe Kanten zu Verletzungen am Daumen führen. Besonders letzteres ist bei Freizeitspielern wichtig, da sie oftmals in der Anfangszeit zum Klammern über die Finger und den Daumen neigen.

Polyesterball

Hauptartikel: Polyesterball

Ein Polyesterball weist eine glatte Oberfläche auf. Im Regelfall wird letztere aus reinem Polyester gefertigt - daher auch der Name. Durch dieses Material reagiert der ball nicht mit der Lauffläche, was sein Laufverhalten sehr berechenbar macht.

Reaktiver Ball

Hauptartikel: Reaktiver Ball

Der reaktiver Ball oder auch Reaktivball ist ein Ball der aufgrund seiner Beschaffenheit auf die Bahnverhältnisse reagiert. Insbesondere durch seine Oberfläche kann er den Effekt ausnutzen, daß auf den Heads und den Pines Öl vorhanden ist, wo er rutscht beziehungsweise rollt, während er im ölfreien Backend anfängt zu greifen. Dadurch ist es möglich, den Ball in einem Haken zu spielen.

Räumball

Ein Räumball ist ein Ball, der vorwiegend zum Räumen verwendet wird. Dieser zeichnet sich dadurch aus, daß er auf die Bahnverhältnisse gar nicht oder nur sehr wenig reagiert. Häufig kommen deshalb hierfür Polyesterbälle zum Einsatz.

Strikeball

Ein Strikeball ist ein Ball, der vorwiegend für den Anwurf verwendet wird. Ist der Spieler in der Lage einen Hakenwurf durchzuführen, so verwendet er - sofern es die Bahnverhältnisse zulassen - hierfür einen reaktiven Ball. Deshalb werden oftmals die beiden Begriffe Strikeball und reaktiver Ball synonym verwendet.

Reinigung

Besonders Bälle mit rauer Oberfläche (z. B. Strikebälle) können beim Spielen Öl von der Lauffläche aufnehmen. Deshalb sollten sie nach jedem Wurf mit einem trockenen, fusselfreien Tuch abgewischt werden. Da auf die Weise nicht das gesamte Öl entfernt werden kann, sollten diese Bälle nach dem Spielen mit einem Ballreiniger behandelt werden.

Es ist zu beobachten, daß Hausbälle selten einer Reinigung unterzogen werden. Wenngleich diese üblicherweise keine raue Oberfläche aufweisen, nehmen die Bälle dennoch durch die Benutzung mit der Zeit Öl von der Bahn auf. Wird dieses dann nicht entfernt, kann es vorkommen, daß das Öl auch in die Fingerlöcher des Balles gelangt und somit eine saubere Abgabe des Balles unmöglich wird.

To Do
Weiter auf die Ballpflege eingehen - z. B. nach ca. 150-200 Spielen (üblicherweise alle 1/2 Jahre) reinigen und Abschleifen lassen

Hersteller

Die Bälle werden industriell in Massenfabrikation hergestellt. Es gibt eine Reihe von Herstellern, die fast ausschließlich in den Vereinigten Staaten beheimatet sind. Bekannte Hersteller sind unter anderem:

To Do
Liste der Ballhersteller aufführen mit Links auf deren Homepages; ferner: eine Grafik einfügen, wie die einzelnen Hersteller zu welchen Unternehmensgruppen gehören

Zertifizierung

To Do
Prüfung der Bälle durch USBC erwähnen -- siehe auch Regeln